Seiten

Freitag, Januar 06, 2017

Tour du Grand Combin: Von Bourg St. Pierre nach Aosta!

Heute morgen geht es schon früh los. Die Unterkunft hat den Charme einer Militärbaracke und der Abschied fällt nicht schwer. Auch das Wandervolk ist früh auf,  schnürt sich die Schuhe, währendem ich die Kette öle..;-)

Richtung Passübergang geht es auf  Pisten Richtung Süden..Bald bin ich an der imposanten Staumauer oberhalb von Bourg St. Pierre...
Staumauer
Ich treffe auf ein paar Leute, die es sich mit ihren Campern gemütlich gemacht haben...  Ein wahrhaft schönes Plätzchen, an diesem Stausee!
Lac de Toules
Dem See entlang führt ein hübscher Trail - herrlich so in den Tag zu starten..
Fischer's Fritz am Angeln..
Wenn das weitergeht, ist der Übergang am grossen St. Bernhard gar nicht mal so übel....

....ich hoffe, dass es möglichst lange ohne Asphalt weitergeht...
Mt. Vélan im Hintergrund
Die Vegetation wird karger - ich komme dem  Passübergang immer näher. Zwar gibt es einen verblockten Wanderweg, man muss aber immer wieder kurz absteigen und schieben...Irgendwann beschliesse ich doch, die letzten Meter auf der Passstrasse raufzukurbeln...

Der Verkehr hält sich glücklicherweise in Grenzen - schon bald bin ich oben beim Pass.....Ein gutes Gefühl, ganz anders als hinter der Windschutzscheibe eines Vierrads...;-)
kurz vor dem Col
Auf der italienischen Seite gibt es kurz einen Cappucino - Drei sympathische Kellner (einer mit ordentlich Gel in der Frisur) kriegen die Bestellungen und Bezahlungen der wenigen Gäste nicht auf die Reihe....Dafür ist das südländische Ambiente ein klares Indiz, dass man in einem anderen Kulturraum angekommen ist.
Lac du Gd. St. Bernard
Der Wanderweg am Hospiz wird gerade instand gestellt - so geht es ein ganz kurzes Stück über die Passstrasse, von wo ein schöner Rumpelpfad abgeht...

Subjektiv glaube ich das das mildere Klima zu spüren  - der Himmel tut sich auf und die Abfahrt über trockenes Gebiet macht richtig Laune...

Es sind diese kilometerlangen Flowtrails, die ich von meinem letzten Sommerurlaub in Aosta wiedererkenne... .Sie machen die Gegend für trailsüchtige Pedalritter so attraktiv...

Unter mir ziehen sich die Galerien der Schnellstrasse wie ein Fremdkörper durch's Tal...
im Hintergrund die Galerie der Autostrasse
Der Pass hat eine lange Geschichte. Im alten Rom war er die Verbindungsachse zwischen Süd-Nord und wurde bereits 54 n. Chr. ausgebaut...


Im Mittelalter war er für geistliche und weltliche sowie Händler und Kreuzritter von Bedeutung...Auch Pilger die aus dem Reich der Franken nach Rom reisten, benutzten den Übergang. Die sogenannte via francigena (Frankenweg) ist auch heute noch beliebt..

Blick zurück zum Pass
Dennoch treffe ich auf der Abfahrt bis St. Rhémy auf keine Menschenseele...
St. Rhémy
Nach dem Kreuzen der Autobahn geht es auf Wanderwegen weiter...
Cerisey mit Autobahnviadukt
In Etroubles gibt es eine leckere Pizza in einem rustikalen Restaurant.  Der Salat kommt wie immer in einer riesigen Schüssel - die Sauce muss man sich selber zusammenmischen...
Dem Artanavaz entlang
Die Tour du Grand Combin würde hier Richtung Concha by und weiter zum Fenêtre Durand abzweigen.
Zwei Gründe führen mich zum Entschluss, eine Zusatzschlaufe über Aosta zu fahren: 1. Das Wetter für den Folgetag ist im Norden (Wallis) schlecht, im Süden könnte es besser sein. 2. Ich habe genug Zeit übrig.
Heilmittel gegen Epidemien aus St. Oyen...;-)
So geht es gut gestärkt den Suonenwegen entlang, die hier als "Ru" bezeichnet werden..
Ru Neuf

Auf dem Weg neben dieser Wasserleitung verliert man nur sehr langsam an Höhe. Bald ist Aosta in der Ferne sichtbar
Aosta
Ein Trailfeuerwerk zum Abschluss gefällig?
Trails zum verlieben..
Hier geht es wieder mal auf Trails bis vor die Stadttore....
zwischen den Häusern durch..
In Aosta bleibt die Qual der Wahl: Schliesslich lande ich in einer Bäckerei, die im ersten Stock eine Lounge mit gemütlichen Sesseln und WiFi hat...
Auf der Piazza
Die Unterkunft ist rasch über's Handy gebucht....
Teuflin mit dem Dreizack oder gute Wasserfee?


Für's Abendessen wird schon in der Unterkunft gesorgt....Die mehrgängige Vorspeise ist derart üppig, dass ich den Hauptgang auslasse....und der Wein ist auch nicht von schlechten Winzern....es wird ziemlich spät, bis ich in die Federn komme...;-)

Fazit: Schöne Abfahrt vom Gd. St Bernhard,  schöne Gastfreundschaft und wieder mal in Aosta...;-) Ein gutes Fazit für den zweiten Tag.


Distanz: 46.6 km
Reine Fahrzeit: 3h 23'
Höhenmeter: 1'032 m

Ähnliche Posts:
  1. TDC: Von le Châble nach Bourg St. Pierre


1 Kommentar:

  1. Schöne Gegend, da habe ich doch auch super Erinnerungen. Ja der Gr. St. Bernhard macht auf Schweizer Seite runter schon mehr Spass als hinauf. Aber auf der anderen Seite hast Du wohl den schöneren Trail gefunden :-)

    AntwortenLöschen

Besten Dank für den Kommentar!
Die Freischaltung erfolgt nach einer Prüfung des Inhalts.

Falls Dein Kommentar trotzdem nicht aktiviert wird (weil keine E-Mail bei mir ankommt) schick mir zusätzlich eine E-Mail über die Kontaktfunktion...

mit freundlichen Grüssen