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Freitag, Januar 13, 2017

Tour du Grand Combin: Die Zusatzschlaufe über den Col Citrin!

Heute geht es über den Col Citrin nach Etroubles - zurück auf die Route der Tour du Grand Combin.
Ich breche gegen acht Uhr auf...Eine herzliche Verabschiedung nach dem überschwenglichen Frühstück und ich sitze wieder auf dem Stollengaul...


Über Gressan - St. Pierre geht es Richtung St. Nicolas

Vorher brauche ich noch einen zweiten Kaffee - der Wein und das üppige Essen des Vorabends sind die Verdächtigen  für die etwas schweren Beine....;-)

Vileneuve - Blick ins Aostatal
Mit Blick auf den Mont-Blanc wird es heute wohl nichts, zu viele Wolken hängen am Himmel..

Dennoch erwies sich die Zusatzschleife über Aosta im Nachhinein als gute Strategie: Heute die Fortsetzung der Tour von Ètroubles (über das Fenêtre Durand) wäre bei diesen Verhältnissen unvernünftig...
Erdpyramiden bei Vens


Es geht ins Vallon de Vertosan, ein kaum besiedeltes Tal - Mont Rouge, Mont de Flassin und der Mont Fallère sind die höchsten Gipfel östlich dieses Tals...

Unweit dieser Gegend war ich diesen Sommer schon mal: Col de Bard und die Pointe Fetita (wo auch die Tour über den gleichnamigen Col Fetita durchführt) sind im Blickfeld..
Fra di Mezzo
Über den Weiler Jovencan (nicht verwechseln mit dem Jovencan nähe Aosta) habe ich schon auf dem einen oder anderen Blog gelesen...

Eine kurze Einkehr ist ein schönes Erlebnis. Hier scheint die Zeit still zu stehen....Wer an einem Roman schreibt oder für sonstige Projekte einen inspirierenden Ort sucht, könnte hier Glück sein Glück finden.

Falls man in dieser Gegend eine längere Tour plant, würde sich auch eine Übernachtung anbieten..
blackCoffee in Jovencan
Doch nun zum höchsten Punkt der Tour: Dem Col Citrin!

Von Jovencan geht es weiter in den Talkessel, wo der eigentliche Aufstieg beginnt...
Aufstieg zum Col
Der Weg ist grösstenteils Schiebestrecke....
Blick zurück Richtung Jovencan
...unterwegs werde ich von drei Bauern mit Zaunpfählen und Draht überholt...Ein bisschen Gesellschaft ist in dieser einsamen Gegend nicht schlecht. Zudem kann ich mich an die Fersen der zügig marschierenden Einheimischen heften...;-)


Bald ist der Übergang in Sichtweite...Nach 360hm gibt es kaum Schweiss- aber  ein paar Regentropfen..

...ein einfaches Holzschild markiert den Pass und legt den Blick ins nächste Tal frei..
Am Passübergang
Jetzt wird klar: Hinter dem Gotthard regnet es in Strömen....Dass es dazu noch heftig stürmt, erfahre ich am Folgetag von zwei Italienern, die den Weg am Fenêtre Durand unterhalten...

Dann doch lieber aus der Ferne den Regenbogen bewundern...;-)
Blick rüber in die Schweiz...


Ich bin gespannt über die Abfahrt...

....sie zieht sich flüssig durch einsames Gebiet. Alle Hütten an den Alpweiden entlang der Route sind verlassen
alles verlassen

Regenbogen vor der Bergkulisse...

Citrin Damonn
Nach einer Alm folgt ein Wiesentrail, der zunehmend kniffliger wird.
Wiesentrail
Das Highlight ist für mich der letzte Teil der Abfahrt: Ab der Baumgrenze wird es etwas ruppiger und...

...teilweise technisch aber unbeschreiblich schön....typisch Aostatal halt...;-)
Der Spass beginnt
Das letzte Stück im Wald ist steil und kurvenreich...Auf der ganzen Abfahrt begegne ich keiner Menschenseele -
Richtung Citrin Dessot
Der Trail spuckt mich in St. Léonard unterhalb von St. Rhémy aus...In der Ferne ist der Autobahnviadukt in Sicht: Ich bin wieder (wie tags zuvor) an der Stelle im Weiler Cerisey....

Nach Étroubles ist es nur noch ein Katzensprung und zeitlich bin ich früher als gedacht dort.
..und wieder in Cerisey

Zufrieden halte ich nach einer Unterkunft Ausschau. Dank öffentlichem Wlan und Handy heutzutage keine grosse Sache mehr.

Am Schluss fällt der Entscheid auf Echevennoz, ein kleiner Weiler einige Kilometer von Étroubles entfernt.
Ich kriege ein grosses Doppelzimmer mit Bad zum kleinen Preis....Auch dieses Gebäude wurde mit den typischen Steinmauern gebaut - innen ist es modern ausgestattet.

Die einzige Wirtschaft im Örtchen wird von den Eltern des Gastgebers geführt. Telefon braucht es nicht, meine Ankunft zum Abendessen erfolgt per Zuruf....Im Restaurant sucht man die Speisekarte vergeblich: Auf den Tisch kommt das, was frisch zubereitet wurde...Und das schmeckt, wie Grossmutters Küche mit Gemüse aus dem eigenen Garten - herrlich.

Fazit: Den Col Citrin hatte ich schon diesen Sommer in der engeren Wahl. Ein feiner Pfad bis zum Beginn der Tragestrecke, die einsame Gegend und Ausblicke auf den Grand Combin / Monte Rosa sind drei gute Gründe, über diesen Pass zu fahren. Nun konnte ich ihn prima als Zusatzschleife in die Tour du Grand Combin integrieren. Die Stimmung ist gut und alles lief problemlos...


Distanz: 46.6 km
Reine Fahrzeit: 3h 23'
Höhenmeter: 1'032 m

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  2. TDC: Von Bourg St. Pierre nach Aosta

2 Kommentare:

  1. schöne mehrtagestour die du da gemacht hast 8) solche kaum besiedelten und in der zeit stehen gebliebene landstriche gibt es ja hier leider kaum mehr.
    wie schwer war dein rucksack auf dieser tour und macht sich das mehrgewicht und -grösse nicht negativ bemerkbar ? ich persönlich fühle mich auf dem bike am wohlsten mit möglichst leichtem/kompaktem rucksack.

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    1. Habe den Rucksack nicht gewogen 😄 Es könnte natürlich immer leichter sein...Wichtiger als die Grösse ist aber der perfekte Sitz! Mit dem Deuter Transalp habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

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