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Sonntag, Mai 01, 2016

Im Departement d'Isère: Die Runde um den Lac Sautet!

Heute ging es  westwärts ins Departement d'Isère, genauer gesagt an den Lac de Sautet...
Start in le Corps..
Der See liegt malerisch in der Landschaft, umrundet von zahlreichen Gipfeln. 
Lac de Sautet
Der Start führt schon über erste Trails. Es geht neben Ferienhäusern oder Bauernhöfen mit kläffenden Hunden durch....

...dann kommt dieser Serpentinentrail runter zur Staumauer....perfekt um praktisch keinen Meter Asphalt fahren zu müssen. Der Autor dieser (von mir heruntergeladenen) Tour zeigt schon beim Einrollen, dasss er Geschmack hat...es sollte aber noch  besser werden...
Klasse Trail vor der Staumauer.
Nach der Staumauer ging es im Gegenuhrzeigersinn um den See. Das Gelände ist (wie hier üblich) stark coupiert. Entweder sacksteil rauf oder runter...

Langeweile kommt nicht auf und die folgenden Abschnitte durch die trockenen Nadelwälder erinnerten mich ein bisschen ans Wallis...


....bald darauf wurde augenfällig, dass die Trails um den See starker Erosion ausgesetzt sind: Ein Schild Verbot das Anhalten auf dem Weg. Grund: Steinschlag..
Steinschlag
Dafür war man hier ziemlich nahe an diesen Erdpyramiden (im Südtirol waren die meist nur aus der Ferne sichtbar, alles ringsherum abgesperrt..)
Erdpyramiden
Obwohl man hier nur selten  in die Natur eingegrifft, ist es an diesen erodierten Stellen unvermeidlich. Der Flusslauf wird Schritt für Schritt korrigiert...   
Blick auf den Zufluss

Bald komme ich an  dieses schöne und einsame Plätzchen - könnte einem Bildband entspringen!

...das rauschen des Flusses, die klare Luft und das milde Wetter waren drei Gründe für eine  Pause....

Etwas in Gedanken versunken, fällt mir auf, dass auch ich mediengesteuert bin: Die zwei Flugzeuge am Himmel riefen mir kurz den provozierten Flugzeugabsturz (Flug 4U9525 der Germanwings) ins Gedächtnis.....


Der Trail geht weiter dem Fluss entlang, bis das Tal sich zu einem Canyon verengt.

Hier treffe ich auf einen Ranger (garde forestier), der mich freundlich begrüsst. Er fahre auch Mountainbike (je suis vététeiste), erzählt er mir - leider nur am Wochenende.....;-)
Wir kommen schnell ins Gespräch über dies und das...

Dass man sich hier dem Süden Frankreichs nähert, wird auch an seiner Aussprache klar: Das Wort "chemin" wird ganz leicht zum "chemäng" - ist aber im Gegensatz zum tiefen Süden noch gut verständlich..;-)

Dass der Folgeweg wegen des kaputten Stegs nicht passierbar ist, habe ich nicht richtig mitbekommenn (ging wohl im Wortschwall des Rangers unter....)

Als ich dann beim gesperrten Steg ankomme, steht er schon wieder schmunzelnd hinter mir und meint, dass er jetzt eine Ausnahme für mich mache....;-)
Er macht die Kette auf und wir laufen über den etwas wackligen Steg..
Der kaptte Steg...
  
Bie diesem fehlt zwar 'nur' ein Geländer.  Um Haftungsansprüche auszuschliessen ist die Schliessung aber trotzdem nötig....

Der Ranger
....überhaupt scheint man hier die Besucher gut zu betreuen: Das obere Schild macht darauf aufmerksam, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, das untere markiert einen Fahrradweg. (Die Fahrradwegmarkierung bedeutet aber nicht, dass man den Weg auch durchgängig befahren kann) 
Hinweis zur Hydration..;-)
Hier treffe ich erstmals auf Wanderer...Der Grund dürfte die Anfahrtsmöglichkeit auf der Strasse und ein grosser Parkplatz sein.
...nochmal über den Fluss
Bis hierher kam mir die Tour ziemlich "sanft" vor und ich fragte mich, wann denn die veranschlagten 1'600hm Höhenmeter kommen..
Nur ein Bild des Canyons - selber erleben ist viel besser!
Ab Monestier d'Ambel wird aber klar: Es geht zur Sache.  Erst ein langer gleichmässiger Anstieg von 600hm, der mit (für mich) unfahrbaren 200 hm endete - voilà...

Auf dem letzten Stück waren die fein verästelten Wege nicht mehr signalisert - und ich erwische prompt den falschen...

..darum gab's noch etwas Kletterei auf rutschigem Boden. Restschnee, der von einer schönen Blätterschicht überzogen war...

...so gab's beim Ausrutschen doch noch ein paar Schrammen und über der Sanftheit der Tour schreibe ich fortan nichts mehr..

Wieder auf dem richtigen Weg
Oben war das Panorama phantastisch und die Schieberei schon fast vergessen. Ich freute mich auf die Vernichtung der Höhenmeter...

Doch der Einstieg in die Abfahrt war noch ein paar Kilometer weit entfernt...


Der Wind blies ziemlich..


Erst geht es entlang des Berghangs...
Hier ahnte ich schon was..

Nächstes Ziel: Beaufin

..an ein paar verschneiten Abgängen vorbei...
Bin wohl noch ein paar Wochen zu früh ;-)
...zuerst noch harmlos, dann schon etwas kniffliger. Zum Glück war der Schnee nicht zu weich und man konnte sich Tritte für zusätzlichen Halt reinhauen (irgendwann kaufe ich vielleicht doch noch mal Steigeisen.....)
geschafft!
In Beaufin erwartet mich das übliche Hundegebell im Dorf - dann ist es wieder totenstill..

Wer jetzt (wie ich) eine ruhige Rückfahrt dem See entlang erwartet, liegt falsch.
Es geht wieder im berüchtigten und stetigen Auf und Ab weiter...;-)
Wieder am Lac de Sautet
....alles Singletrail und fast alles steil! Im Zickzack geht es auf dem mit Serpentinen, Wurzeln, und Absätzen gespickten weg weiter...

Das steile Gelände eignet sich leider auch zum entsorgen von Ölfässern und alten Haushaltsgeräten...
Abfallentsorgung auf französisch...

Dann bin ich wieder am Ausgangspunkt "Le Corps"..

Distanz: 37.6 km 
Reine Fahrzeit: 2h 53'
Höhenmeter: 1'638 m

Fazit Für mich die wohl schönste Tour, meines Frankreichaufenthaltes.  Fünf Sterne für die Landschaft und das Panorama. Die Trage- und Schiebestrecken brauchen Körner, gehören aber (gemäss Erfahrungen dieser Woche) einfach zu den Westalpen. Das letzte Stück (dem See entlang nach Corps zurück) sollte man nicht unterschätzen - es geht nochmal richtig zur Sache...

5 Kommentare:

  1. Echt schön. Die Bilder geben richtig Laune für dieses Gebiet. Aber mit meinen mangelnden Französischkenntnissen vielleicht keine gute Idee dort Ferien zu machen :)

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    1. Mittlerweile sprechen auch mehr Franzosen englisch (früher ging ohne franz fast nichts...)

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  2. Ohh auch hier wieder ein wunderschöner Bericht. Die Bilder machen tatsächlich Laune für diese Ecke. Wirklich sehr sehr schön! Und es beruhigt mich doch sehr, dass die Franzosen ein bisschen mehr englisch können, als auch schon. Auch ich hätte wohl grössere Probleme mit dieser Sprache :-)

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  3. Hallo bC,
    Ja bin immer wieder erstaunt wo du überall Touren machst. Wie geht das, du nimmst einen Pfeil und schießt auf die Karte? :-)
    Gruss Etienne

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    1. Bei diesem Urlaub ja. Ich schaute auf diese Punkte:
      1) Es liegt südlich und hat mildes Klima
      2) Es ist in max. 6h Fahrzeit (Auto) ereichbar
      3) Es hat Berge ;-)
      4) Man spricht französisch

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